Der grösste Feind der Achtsamkeit ist, abzustumpfen, zynisch zu werden. Das geschieht schleichend. Jede Verletzung, jede Enttäuschung mindert unsere Achtsamkeit. Sie resigniert und erkaltet uns.
Ich selber werde auch immer resignierter und kälter. Lediglich meine Träume, Visionen und Sehnsüchte erwärmen und motivieren mich. Es ist aber alles fragil. Jede bittere Wendung in meinem Leben könnte mir die letzte Achtsamkeit nehmen. Ich bin zwar kampferprobt, aber letztlich sehr empfänglich für alles Unwirtliche. Ich bin rascher zerstört als aufgebaut.
Sprich, ich bin verdammt verletzlich. Aber dennoch überlebe ich. Ich überlebe aber bloss, weil ich funktioniere. Und funktionieren kann man bloss, wenn man sich abstumpft. Wenn man vergisst, verdrängt. Ich kann das leider gut. Ich bin leider ein “Prototyp” dieser abgefuckten Welt.
Weil ich kombiniere Zynismus, Funktionalität mit Intelligenz und Rationalität. Ich kann zugleich leidenschaftlich und intensiv und impulsiv sein. Ich mag Lust, Unlust und Kontrolle und Verlust derselben.
Deswegen kann ich immer wieder überleben. So ergeht’s mir halt. Ich sehne mich aber nach weniger Überleben, sondern nach mehr Leben.
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