Zurückkehrende alte Männer

Die Stadt fängt sie alle ein. Alle diese Männer, die nach Jahren Zweisamkeit und Abgeschiedenheit Haus und Familien pflegten, kehren nach ihrer Trennung wieder ein. Heim ins Reich. Sie bevölkern die verblichenen Symbole ihrer Jugend. Manche Orten mögen sich äusserlich nicht gewandelt haben. Das Publikum aber hat sich jedenfalls verjüngt.

Sie vergeilen nun wegen prallen Titten, Sommerkleidchen ohne Höschen. Sie bemerken allerdings nicht, dass sie nicht bemerkt werden. Sie werden nicht mehr wahrgenommen. Man ignoriert sie als veraltetes Mobiliar. Als jene verlebten Lebensläufe, die wegen fehlender Beziehung als unvollkommen verurteilt sind.

Gelegentlich beglückwünschen sie sich gegenseitig. Loben den guten Geschmack, die gute Wahl eines Getränkes. Sie respektieren sich untereinander. Weil sie im Allgemeinen keinen Respekt mehr abgewinnen können. Sie schachern, sie parfümieren sich. Sie kleiden sich mondän. Sie wirken durchaus gepflegt. Doch das interessiert nicht mehr.

Sie sind gescheitert, weil alt und ohne Liebe. Der Alkohol tröstet sie. Sie dürfen nun als Beobachter nicht teilnehmen, indirekt befangen sein. Ohne impact. Später am Abend vergessen sie sich. Sie lallen, klönen und wehklagen. Sie trinken mehr. Kein Glück rettet sie. Doch zum Sterben sind sie zu jung. Was wohl aus ihnen noch werden mag? Amoklauf!


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