Warum arbeite ich?

Ich bin bekanntlich relativ privilegiert. Ich kann irgendwas tun und es Arbeit nennen. Das ist schön. Dass das so ist, ist eine Verkettung ungewöhnlicher Ereignisse meines Lebens, die ich niemals vorhersehen konnte. Es war niemals beabsichtigt oder geplant. Es ist mittlerweile einfach so und daher nehme ich es hin.

Jüngst durfte ich mich erneut profilieren. Das bestätigt meinen latenten Narzissmus. Die kleine Bühne im Berufsalltag ist die meine. Dort fühle ich mich wohl, dort kann ich Wortwitz, Weltgewandtheit, Humor, Ironie und sehr viel Kompetenz simulieren. Ich beeindrucke 80% der Teilnehmenden. 20% verschmähen mich.

Ich bin ganz undramatisch gefragt worden, warum ich das Ganze hier überhaupt tue; warum ich mich nicht irgendwo als Festangestellter knechten und verdingen lasse. Man hat sich für meinen Treiber interessiert. Das berührt mich. Normalerweise erkundigt sich niemand, warum ich das tue, was ich tue.

Ich habe sofort geantwortet, ich möchte gerne die Geldverschwendung in den Unternehmen und somit in der Gesellschaft minimieren. Warum das? Ich möchte gerne genügend einsparen, genügend automatisieren, genügend verbessern, sodass wir ein bedingungsloses Grundeinkommen finanzieren können.

Warum möchte ich ein bedingungsloses Grundeinkommen finanzieren? Damit die Last der privaten Existenzsicherung nicht weiter die Menschen bedrückt; sie depressiv und hoffnungslos verstimmt, sie notfalls auch politisch radikalisiert und gegenüber Beratung und guter Hoffnung immunisiert. 

Das umtreibt mich weiterhin. Ich möchte tatsächlich die Verhältnisse der Gesellschaft reformieren. Leider kann ich das bloss, indem ich die Firmen verändere, welche die Wirklichkeit definieren. Das Politische ist selten wirkungsvoll, weil zumeist ein Spektakel, das bloss ablenkt und zerstreut. 

Ich mag nicht zusehen und mich sedieren; harren, fürdass die Verhältnisse sich bessern, dass die Menschen sich nicht mehr sorgen müssen wegen ihrer finanziellen Gesamtsituation. Ich möchte die Menschen befreien mit mindestens einer negativen Einkommenssteuer und die Digitalisierung deswegen und damit beschleunigen.


Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert