Was brauche ich in einer Beziehung?

Ich bin ja kein Experte für Beziehungen. Alle Beziehungen sind gescheitert. Manchmal mehr oder weniger meinetwegen. Ich habe immer gut beigetragen. Ich bin nämlich nicht immer so konstruktiv und besonnen wie ich gerne wäre. Ich kann auch sehr gut mein Glück sabotieren. Ich habe infolgedessen unlängst eine Bedienungsanleitung formuliert. 

In dieser Anleitung möchte ich gerne etwas ergänzen, was mir im letzten halben Jahr aufgefallen ist und das ich bislang auch so noch nicht kommunizieren konnte. Liebesentzug verletzt mich unheimlich, das irritiert mich und verursacht erheblichen psychischen Stress. Die Gefühle dadurch vermischen sich. Explosiv. Ich fürchte mich dann vor mir selber.

Der Liebesentzug kann in jeder normalen Beziehung entstehen, nicht einmal böse, beabsichtigt oder aufgrund einer «schlechten» Beziehung. Entweder ist der Lebenspartner verreist, beruflich stark gefordert oder entdeckt neue Freunde oder neue Hobbys oder hat einfach psychische oder physische Probleme, welche die Liebe stark einschränken.

Ich kann die Gründe für den Liebesentzug rationalisieren. Zumindest im Nachhinein. Aber im Moment des Fühlens bin ich überfordert und reagiere anhänglich, verletzt, verängstigt, verunsichert, enttäuscht und ohnmächtig. Ich fordere dann noch mehr Liebe, was ja aufgrund den oben genannten Gründen ziemlich ausgeschlossen ist.

In solchen Momenten genügt allerdings eine Umarmung. Man kann mich am Kopf streicheln, mich umarmen, mein Bein berühren. Mir einfach Wärme und Geborgenheit dadurch vermitteln. Mindestens eine Minute lang; eine einminütige herzliche, ehrliche und sanfte Berührung kann meine Psyche entwirren und entspannen. 

Manchmal ist es so einfach. Schade.


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