Anerkennung ist das wichtigste Grundbedürfnis. Wir alle sehnen uns nach Anerkennung. Ich ebenfalls, mein Schrei nach Liebe ist ein Ausdruck tiefster Unsicherheit und Sehnsucht nach Anerkennung.
Mein Anerkennungshaushalt ist nicht immer ausgeglichen. Manchmal erfahre ich mehr Anerkennung, manchmal weniger. Manchmal anerkenne ich mehr, manchmal weniger. Ich teile und werde teilgenommen. Aber das schwankt stündlich. Stündlich fühle ich mich entweder mehr oder weniger anerkennt.
Ich kenne keine Anerkennungsreserven, wovon in kalten und harten Jahreszeiten ich zehren könnte. Anerkennung verflüchtigt sich im Moment. Sie vergeht. Sie kommt und vergeht. Ich habe bloss den Moment. Und im anerkannten Moment fühle ich mich glücklich. Mein Bedürfnis ist befriedigt. Ich fühle mich stark und entschlossen.
Bloss das Schreiben konserviert diesen Moment. Ich notiere diese Momente in meinem Tagebuch. Ich habe heute zwei Anerkennungen erfahren. Die eine ist beruflich. Ich habe meinem Arbeitgeber einen Kontakt vermittelt. Mein Arbeitgeber darf sich nun vorstellen. Der stellvertretende CEO hat sich bei mir bedankt. Das tut gut.
Die andere war privat. Mein Blog ist gelobt worden. Das motiviert, demnächst ein Konzept bei einem Magazin vorzulegen, wo ich regelmässig berichten darf. Ich habe derzeit kein Thema, vermutlich wird’s eine Art Der Doppelgänger sein. Tagsüber Unternehmensberater, nachts Grenzgänger. Ich werde Ideen gewiss hier zunächst testen.
Doch morgen ist diese Anerkennung bereits wieder verpufft. Morgen werde ich zweifeln, werde nach Anerkennung dürsten. Werde hoffen und bangen. Vermutlich werde ich mich an vergangene Anerkennung erinnern, aber diese Gefühle sind dann schwach und entfernt. Ich kann sie nicht reproduzieren.
Ich werde vermutlich einen Anerkennungsbehälter mir bauen. Darin kann ich aufbewahren, wer was anerkennt. Mal schauen.
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