Monat: Juni 2016


  • Schlaflosigkeit

    Ich hasse, nicht einschlafen zu können. Schlaflosigkeit empfinde ich als das schlimmste Übel. Diverse Organisationen werten Schlafentzug denn auch als Folter. In diesem Beitrag erzähle ich von meiner unregelmässigen Schlaflosigkeit.

    Schlaflosigkeit ist nicht etwas, das ich erst seit einigen Jahren oder so erleiden darf. Schlaflosigkeit kannte ich bereits in meiner Kindheit. Viele Reize, viele Gedanken, viele Ideen verursachten meine damalige Schlaflosigkeit. Einerseits beschäftigten mich unterschiedliche Dinge, offene Fragen, andererseits phantasierte ich vorm Einschlafen die grössten Visionen. Das Einschlafen war und ist für mich auch heute noch eine Art Verarbeiten, also eine Art Bewusstmachung meiner Gegenwartsbewältigung.

    Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich mich das erste Mal über Schlaflosigkeit beklagen durfte. Ich vermute, ich war knapp elf Jahre jung. Die Sorgen damals waren diffus. Später plagten mich Existenzsorgen, Anerkennungsdefizite, Selbstzweifel, sexuelle Sehnsüchte. Manchmal schämte ich mich auch bloss.

    Das ist die eine Seite der Schlaflosigkeit, die nachdenkliche, die aufwühlende. Die andere Seite der Schlaflosigkeit ist die geistige Rastlosigkeit. Ich fühlte mich zeitlang mit Ideen überschwemmt. Und auch heute noch überraschen mich vorm Einschlafen konkrete Ideen. Mein Geist ruht selten. Früher geiselte mich die Angst, eine Idee verlieren zu können. Ich konnte nicht einschlafen, weil ich mich fürchtete, damit meine Ideen zu verlieren. Ich versuchte, meine Ideen aufzuschreiben. Aber der damalige Akt des Niederschreibens verkrampfte mich derart, dass ich alles wieder vergass.

    Dank ständiger Cloud, ständiger Tastatur und ständiger Bestromung konnte ich diese Angst überwinden. Allerdings häuften sich die Ideen immer seltener.

    Klassiker der Schlaflosigkeit sind seit Jahren Ferienende. Wenn ich zeitlang mich meines üblichen Alltages befreite, konnte ich danach kaum einschlafen. Ich war nervös. Vor allem nervös, zu verschlafen, eine weitere Urangst. Das hat bis heute überdauert und äussert als heute als ironisches Wochenende-Jetlag. Meine reguläre Montagsmüdigkeit erklärt also sich mitm tendenziell schlechteren Einschlafen. Manchmal erwischt mich auch ein kleines Gefühl der Überforderung. Schaffe ich alles noch? Kann ich noch arbeiten? Kann ich alles noch beherrschen?

    Beim Einschlafen verdaue ich meinen Tag. Ich bin zuweilen gestresst. Manchmal mehr, manchmal weniger. Wenn ich nicht einschlafen kann, muss ich mich auseinandersetzen mit Themen, die mir drücken. Bloss ist man beim Einschlafen meistens alleine, auf sich selbst gestellt und zurückgefallen. Man hat niemandem, den man konsultieren könnte. Ich kann tendenziell besser einschlafen, wenn ich jemanden in meiner Nähe weiss.

    Ich habe letzte Nacht sehr gut geschlafen. Allerdings wollte ich morgens nicht aufstehen. Aber das hat andere Gründe.


  • Der Brüssel-Unterbruch

    Brüssel ist speziell, den Umständen entsprechend. In diesem Beitrag resümiere ich meinen kurzen Brüssel-Unterbruch. Die wahre europäische Hauptstadt.

    Natürlich war freitags die Stimmung aufgekratzt. Der Taxifahrer in Basel suchte mit mir zu diskutieren. Seine Vision: eine grosse Weltregierung und eine Sprache. Brexit hatte ihn bestürzt. Ich konnte gut und gerne beipflichten. Schliesslich teile ich seine Vision.

    DBE-Brussels-Parlement

    In Brüssel war Brexit weit weg. Die Einheimischen hatten andere Sorgen. Ein nationaler Streik hatte die komplette öffentliche Infrastruktur ausgehebelt. Ich war quasi am Flughafen «eingeschlossen». Es fuhr bloss eine Linie in die Innenstadt. Die städtische Metro wurde ebenfalls bestreikt. Also wieder ein Taxi.

    Der Taxifahrer in Brüssel war nicht so redselig. Ich erkundigte mich, ob heute abends gross gefeiert werde wegen Brexit. Brexit? Haben die irren Briten bereits gewählt? Ich belehrte den Taxifahrer, dass die Briten entschieden haben und der EU austreten werden. Doch das interessierte den Taxifahrer nicht gross. Ist auch recht so.

    Mich fasziniert das Kosmopolitische in Brüssel. Alle grossen europäischen Sprachen kann man in Brüssel hören. Man kann polnisch, türkisch, deutsch, italienisch, griechisch, französisch und was auch immer essen.

    DBE-Brussels-Au-Suisse

    Die Stimmung zwischen den Menschen ist offen, unbeschwert, zugänglich. Obgleich man irgendwie den Terror fürchtet. Das äusserte sich, dass kein Public Viewing stattfand und das breit munitionierte Männer in der Stadt patrouillierten. Trotzdem kann man Diskussionen mit Einheimischen anregen, auch mit ganz normalen Familienvätern. Das Thema EU ist rasch vorgegeben und derzeit kaum erschöpfend.

    Ich war in Brüssel, aber irgendwie war auch nicht dort. Die Expats haben in Brüssel ihre eigene Welt geschaffen. Die Eingeweihten nennen das die dicke EU-Blase. Darin kann man sich verstecken. Hier und da überschneiden sich die Blasen, typischerweise an lokalen Frittenbuden. Doch grösstenteils spurt man grosszügig einander vorbei.

    DBE-Brussels-Quartier

    Irgendwie war ich also dort.


  • Der Weltgeist in Brüssel

    Während ich schwitze, mich nach Italien zurücksehne und hier und da Beratungsgespräche führe, hat sich der Weltgeist in Brüssel offenbart.

    DBE-Google-Brexit

    Die Leitartikler deutschsprachiger Medien fluten bereits meinen feed. Heute ist jeder Publizist bemüht und betroffen, welcher der Weltgeschichte mächtig ist. Heute wird gross und klein kommentiert. R. im fernen Exil wird denn auch uns überraschen müssen. Es ist ein besonderer Tag. Es sind Momente der Entscheidung. Daher wissen wir, dass sich gewisse Muster bloss wiederholen. Ich zitiere:

    Und endlich erscheint das letzte, verzweifelte Mittel der todkranken Nationalwirtschaften: die Autarkie oder mit welchen großen Worten man sonst dies Verhalten sterbender Tiere bezeichnet, die gegenseitige wirtschaftliche Abschliessung auf politischem Wege durch Kampfzölle, Einfuhrverbote, Boykott, Devisensperren und was man sonst noch erfunden hat oder erfinden wird, um den Zustand belagerter Festungen herzustellen, der schon fast einem wirklichen Kriege entspricht und eines Tages die militärisch stärkeren Mächte daran erinnern könnte, mit einem Hinweis auf Tanks und Bombengeschwader die Öffnung der Tore und die wirtschaftliche Kapitulation zu verlangen.

    Ich interpretiere Brexit als eine Art Abschottung. Es siegen die Verzweifelten, Verängstigten. Solche Resultate könnten sich überall in der westlichen Hemisphäre zeigen. Weil wir alle die Zukunft fürchten. Allerdings korreliert die Zukunftsangst der schweigenden Mehrheit nicht mit den Rüstungsausgaben der jeweiligen Volkswirtschaften. Vermutlich noch nicht? Wie wird’s nun weitergehen mit der grossen Angst? Mit dem grossen Unbehagen?

    Die USA werden Ende November antworten.


  • Der Widerstandskämpfer

    Unser, mein Widerstand ist etwas Abstraktes und Nicht-Gegenständliches. Der Feind ist ein gedanklicher. Ich werde nicht konkret meines Lebens bedroht. Ich muss nicht hungern. Und doch fühle ich mich als Widerstandskämpfer. Mein Widerstand verblasst aber, wenn ich solche Geschichten lese. Kürzlich in der NZZ am Sonntag aufgeschnappt:

    Die Freiheiten, welche die europäischen Gesellschaften bieten, empfindet er als Leerraum. Nur theoretisieren, demonstrieren und studieren hilft ihm nicht, diese Leere mit Inhalten zu füllen. In dieser Zeit vermittelt eine befreundete Anwältin einen Kontakt zu kurdischen Widerstandskämpfern. Das ändert alles.


  • Wie viel Tragödie erträgst du?

    Ich bin sehr empfänglich für Tragödien. Tragödien ermuntern, erfrischen und verjüngen. Sie erinnern, dass man lebt und spürt. Früher war ich (sehn-)süchtig nach Tragödien. Mein Lebenslauf kann man denn auch tragisch lesen. Mittlerweile ist mein Verhältnis abgeklärter. Darüber reflektiere ich in diesem Beitrag.

    Viele Menschen fürchten das Tragische. Sie sehnen sich nach dem happy end der Kulturindustrie. Darin lösen sich alle Spannungen und Erregungen. Zeitgemässe Serien wie Gute Zeiten Schlechte Zeiten erregen die Gefühle der Zuschauer. Sie dramatisieren, sie übersteigern, bis sie alle Gefühle sich wieder in guten Zeiten lösen und senken. Das Wechselspiel ist absehbar und jedem Zuschauer gewohnt-bewusst.

    Produkte der zweitmächtigsten Kulturindustrie, blockbusters, die den Zuschauer «hilflos» seinem Schicksal überlassen, werden bloss von Fachkundigen gewürdigt. Die Mehrheit der Zuschauer fürchtet sich vorm einsamen «Zurückgelassenwerden» in Ungewissheit, ob alles in guten Zeiten sich wieder aufheben mag. Soviel zum breiteren Kontext.

    Meine Tragödie

    Ich war jahrelang besessen, dass das Leben tragisch sei. Mittels der Tragik wollte ich meine Gegenwart bewältigen. Ich war tragisch, die Welt war’s folgerichtig umso mehr. Ich konnte mich erklären. Ich konnte Muster in meinem Verhalten begründen. Und wer begründet, tröstet. Denn ich brauchte Trost. Ich brauchte Erklärung. Ich brauchte Ahnung, wieso ich war, wer ich bin und so weiter. Alle Ereignisse meines bewegten Lebens könnte ich der allgemeinen Tragödie zuschreiben. Eingeweihte wissen vermutlich um diese Ereignisse; ich will sie hier nicht einzeln listen und bewerten. 

    Das gefühlte Leben

    Ich habe mich stattdessen am Leben selber berauscht. Wieso muss ich das Leben als grosse Tragödie führen? Wieso muss ich mich immer verausgaben? Ich strebe stattdessen nach Glück, nach privatem und zuweilen kleinem Glück. Im stillen, einsamen Augenblick, wenn ich meine Augen schliesse, wenn ich mein unstetes Herz spüre, wenn ich reflektiere und wortwörtlich innehalte, wenn ich dann zurückblicken kann und nichts bereuen muss, dann fühle ich mich. Ich fühle mich zufrieden und erfüllt.

    Ich träume gerne und viel. Träume haben nichts Tragisches. Stattdessen bejahen Träume das Leben. Ich möchte Momente teilen. Ich möchte gemeinsam Nachhaltiges schaffen. Ich möchte gemeinsam Widrigkeiten überwinden. Ich möchte gemeinsam Widerstand leisten. Ich werde nicht kapitulieren und resignieren und alles als Tragödie vermiesen.


  • Der Unruhe Friede

    Wenn Fussball alle Aufmerksamkeit trichtert und Einzelschicksale Amok laufen, dann bediene ich mich gerne im Giftschrank, um meine Zeitgenossen aufzumuntern:

    Einen langen Krieg ertragen wenige, ohne seelisch zu verderben; einen langen Frieden erträgt niemand.

    Frisch zitiert aus Spenglers Jahre der Entscheidung. Die entscheidenden Jahren mögen zwar nicht die heutigen sein, aber sie werden folgen. Das verspreche ich euch.


  • Was mache ich beruflich?

    Mein Umfeld beschäftigt, was ich so tue. Soviel vorweg: Ich baue nicht. Ich kreiere nicht. Ich ermögliche, befähige bloss. Ich bin Unternehmensberater. Ich möchte in diesem Beitrag nicht meinen Beruf heroisieren, sondern erklären, was ich tue und wieso ich es tue.

    Ich werde dort eingesetzt, wo es etwas schiefgeht. Ich bin selten unterwegs, wo alles floriert. Denn dort bin ich überflüssig. Ich nähre nämlich mich vom overhead, von Ineffizienz und Ineffektivität. Ich werde gerufen, um auszuhelfen, neue Wege zu weisen. Ich bin gewissermassen unbefangen, Hofnarr und darf aussprechen, was niemand sagt, weil wagt.

    Mein Auftrag

    Derzeit bin ich hauptsächlich in Basel. Ich berate ein Unternehmen, das die Agile Transformation anstrebt. Agile Transformation bedeutet, dass das Unternehmen sich radikal wandeln möchte. Unternehmen müssen sich anpassen, weil sie sonst disruptiv überholt werden. Etliche Branchen sind bedroht. Selbst die SBB fürchtet sich. Man vermarktet das alles unterm Schlagwort Digitalisierung.

    Konkret versuche ich, die Agile Transformation ganz unten und ganz lokal zu implementieren. Ich lebe vor, was Agilität bedeutet. Ich zeige, ich demonstriere. Ich führe mit Vorbild und Beispiel. Gemeinsam adaptieren wir die Agilität fürs Unternehmen. Ich bin stets bemüht, dass wir einen Standard stabilisieren können. Sobald einen Standard gesetzt, wagen wir den nächsten Schritt, den nächsten Standard. Schritt um Schritt. Das ferne Ziel ist die totale Agile Transformation des Unternehmens. Weil irgendwann wollen wir skalieren.

    Warum ich

    Unternehmensberater kann man technisch nicht erlernen. Man ist’s oder wird’s. Viele Hochschulabsolventen beschwören das unstete Leben als Unternehmensberater. Sie operieren weltweit und sind ungebunden. Sie werden okay bezahlt. Sie kosten intime Einblicke in unterschiedliche Branchen. Und irgendwann krönen sie ihre Karrieren mit einer Festanstellung im mittleren Management eines ehemaligen Kunden. So die gängige Meinung.

    Bei mir ist’s anders. Ich bin kein klassischer Hochschulabsolvent. Mein Lebenslauf ist bekanntlich bewegt. Ich entspreche nicht den gängigen Vorstellungen. Das hindert mich nicht, als Unternehmensberater mich zu profilieren. Denn mich motiviert was anderes. Mich umtreibt, möglichst viele Eindrücke zu sammeln. Ebenso geniesse ich, nicht jeden Arbeitstag als Alltag wiederholen zu müssen. Meine Arbeit fordert mich. Sie ist abwechslungsreich.


  • Was bedeutet für mich Liebe?

    Liebe bedeutet, wenn ich mich daheim fühle. Wenn es sich richtig anfühlt. Wenn ich nicht zweifle und stets hinterfragen muss. Liebe bedeutet, wenn ich mich angekommen fühle. Liebe bedeutet, wenn ich mich verstanden fühle. Wenn ich mich frei, weil geliebt fühle. Wenn ich mich nicht biegen und brechen muss. Wenn ich denken und atmen kann. Wenn ich nicht arbeiten möchte. Liebe bedeutet, wenn ich nicht nachdenken muss, ob ich das Richtige und es richtig tue.

    Liebe bedeutet, wenn ich geliebt werde. Wenn meine Liebe erwidert wird. Wenn ich spüre, dass jemand spürt, dass ich spüre. Wenn ich spüre. Wenn jemand spürt. Wenn ich begehrt werde und ich begehre. Liebe bedeutet, wenn die Zeit stillsteht. Liebe bedeutet mir viel. Liebe bedeutet, wenn ich glücklich mich wähne. Wenn ich in Liebe investiere. Wenn ich geilen Sex habe und dabei liebe. Liebe bedeutet, wenn ich zusammen lesen kann. Liebe bedeutet, wenn ich zusammen alles hinterfragen kann.

    Liebe bedeutet, wenn ich mich nicht verstelle. Wenn ich nicht abblocke. Wenn ich mich öffne. Wenn ich all-in gehe. Wenn ich ehrlich bin. Wenn ich über Ängste sprechen kann. Liebe bedeutet, wenn ich meine Träume erzählen kann. Wenn ich mich nicht schämen muss. Wenn ich ungezwungen bin. Wenn ich nicht Angst haben muss. Wenn ich nicht muss. Liebe bedeutet, wenn ich kann und will. Wenn ich darf.

    Liebe bedeutet, wenn man sich verschwört. Wenn man unter einer Decke steckt. Wenn man sich vor Welt und Barbarei versteckt. Liebe bedeutet, wenn man sein Refugium hat. Wenn man sich zurückziehen kann. Liebe bedeutet, wenn man gemeinsam entfliehen kann. Liebe bedeutet, wenn man Widerstand leistet. Wenn ohne Liebe Widerstand zwecklos ist. Liebe bedeutet, wenn man aufwacht und nicht vergisst.

    Das bedeutet mir Liebe.


  • Das Lebensmodell eines Berufsjugendlichen

    Ja, wir alle wollen nicht altern. Wir wollen unsere Möglichkeiten möglich wissen. Wir spielen mit Optionen. Wir sind hier und da, tun dies und das. Und tun uns schwer, uns festzulegen. Die totale Finalität verängstigt uns. Wir wollen nicht Entweder-Oder, sondern Sowohl-Als-Auch. Wir schattieren das Leben. Wir bleiben jugendlich. Oder so.

    Die Moralprediger

    Alle, die einigermassen gesetzt sind, beneiden, welche nicht sich setzenlassen wollen oder können. Das ist bereits ein kleiner Kulturkampf. Hier die Angepassten, die sich arrangieren, nach Heim und Anstand sich bemühen. Dort die Unangepassten, die das Leben verprassen. Beiden gemeinsam ist, dass sie ihre Lebensmodelle überhöhen und die Gegenseite moralisieren.

    Der ultimative Berufsjugendliche

    Wer mit dreissig das Wahre, Echte, bishin den Schmerz, die Grenzen und die Gefahr sucht und ersehnt, muss früher oder später in eine westliche Weltstadt flüchten. Olten alleine lässt einen nicht spüren, dass man noch lebt. In Olten ist das Konzept eines Berufsjugendlichen, der mit dreissig weiterhin feiert, als könne er die Jugend täuschen, schwer und wird immer schwerer vermittelbar. Es ist schwierig.

    Der faustische Drang

    Ich kann allen gut nachempfinden, die himmelhoch stürmen wollen. Ich kann allen verzeihen, die immer noch nicht satt genug sind. Ich kann es verschmerzen, wenn mein Umfeld das Unendliche anstrebt. Ich-will-leben. Ich weiss. Und ich schätze das sehr. Unsere Zivilisation baut darauf, dass Unangepasste immer höher, immer weiter und immer schneller vorwärts wollten. Das waren keineswegs Halbstarke, welche fremde Ländereien ausbeuteten, tausendjährige Reiche begründeten oder Konglomerate konstruierten. Nicht die Gier, sondern die Sehnsucht nach Leben, nach Grenzen, nach Härte und nach Gefühlen trieben alle diese Menschen.


  • Bitte mit Ziele

    Wer ohne Ziele ist, kann gut überleben. Aber er wird vermissen, was andere tief und schwer motiviert und antreibt. Wer mit Ziele ist und welche hat, kann eher begeistern und inspirieren. Ziel-, weil leidenschaftslose Menschen sind zwar «gut» fürs System. Sie schultern gewissermassen das Gesamtsystem. Aber sie sind nicht nachhaltig. Sie verglühen vergebens. Eine Verschwendung.

    DBE-ZH-HB

    Die grosse, weil wichtige Zielfrage übt man, indem man sich kontinuierlich hinterfragt. Wer bin ich? Und wieso bin ich hier? Solche Frage sind fies, weil sie werfen uns zurück.