Ich überwache mich selber

Ich diszipliniere mich nicht bloss mental, sondern auch körperlich. Seit einigen Wochen trage ich einen sogenannten activity tracker an meinem rechten Armgelenk. Das Werkzeug zählt meine Schritte und prognostiziert daraufhin meinen Kalorierenverbrauch. Ebenso überwacht es meinen Schlaf.

Fitbit-Schlaf

Diese Statistik belegt, wann ich einschlafe und wann ich aufstehe und wann ich mich während der eigentlichen Schlafenszeit unruhig verhalte. Deutlich erkennt man auch den Wechsel zwischen dem Ferienende und dem Arbeitsbeginn. Die Schlafenszeit wurde kürzer und ist vorgeschobener.

Ein solches Werkzeug fasziniert, weil es die Körper kontrolliert – wie wir ihn sonst nicht kontrollieren könnten. Ich verwette einen Monatslohn, dass in frühestens fünf und spätestens in zehn Jahren die Krankenkassen einen (freiwilligen Zusatz-) Service offerieren, dass, wer mit einem solchen Werkzeug Aktivität beweist, 10% seiner Prämien einsparen darf.

Das Panoptikum ist teils bereits in Facebook verwirklicht. Nun greift es nach dem Körper. Gewiss ist es allen unbedenklich, getätigte Schritte zu überwachen. Doch irgendwann werden aus Schritte Denkmuster, aus Kalorien Nahrungsmittel – und spätestens dann muss uns das Thema wieder beschäftigt.

Bis es soweit ist, konsultiere ich mehrmals täglich noch meine Statistiken.