Ich kann im Lebenslauf durchaus «klassische» Hobbys aufzählen. Das sind unspektakuläre Aktivitäten wie Lesen, Schreiben, Tischtennis oder Wandern. Hier ein ebenso klassischer Dialog über meine Hobbys.
«Was machst du so, also wenn du dich nicht im Alkoholismus ertränkst?»
«Keine Ahnung, ich verfolge Hobbys.»
«Hobbys?»
«Ich schreibe.»
«Oh. Worüber schreibst du denn?»
«Über meine Befindlichkeit, ich bin ein privater Befindlichkeitsblogger ohne Publikum.»
«Ah. Was sonst noch?»
«Ich fliege Drohnen. Ich fotografiere den Lebensraum.»
«Interessant.»
«Durchaus. Es genügt. Eine Frau als Hobby möchte ich eigentlich auch.»
«Frauen sind doch keine Hobbys?!»
«Für mich schon. So wie Familienväter bekunden, Familie sei ihr Hobby. So sind Frauen, wenn ich eine hätte, mein Hobby. Ich investiere viel darin. Ich mag die Liebe. Ich mag die gemeinsame Zeit. Ich mag es.»
Ich gestehe, das Schreiben ist das wichtigste Hobby. Fast jede freie Minute investiere ich darin. Ob morgens, abends oder schlaflos. Ich schreibe. Und für euch am liebsten; mein kleines Publikum. Ich möchte vorläufig Hobby Hobby sein lassen. Keine Profession bitte. Ich möchte mich nicht verkaufen müssen. Ich möchte mich nicht anbiedern müssen. Ich habe ein Hobby, das gehört mir. Das muss nicht vermarktet werden.
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