So, im Mai verreise ich wieder einmal nach Israel. Als Erinnerung publiziere ich das Tote Meer.
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Die geheime Botschaft ist der Selbstmord
Aus Jean Baudrillards Der Geist des Terrorismus vorgelesen, eine schmucke Nachttischlektüre aus aktuellem Anlass:
Die geheime Botschaft ist ganz einfach der Selbstmord, der unmögliche Tausch des Todes, die Herausforderung an das System durch die symbolische Gabe des Todes. In gewisser Weise die absolute Waffe.
Wir schliessen das Thema. Mehr soll und kann nicht mehr gesagt werden. Eventuell werden O. und R. neue Erkenntnisse gewinnen. Seien wir gespannt!
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Wieso man Terroranschläge ignorieren muss
Letzte Woche wiederholte sich das Spektakel. Im Januar resümierte ich, dass ein vergangener Anschlag demnächst vergessen sei. Der vergangene Anschlag schien denn auch vergessen – bis zum verhängnisvollen 13. November 2015. Seit dem vergangenen Anschlag kämpft der Schengenraum auch zufälligerweise mit dem sogenannten Flüchtlingsproblem. Man durfte Schlagzeilen wie Völkerwanderung oder auch Bleibt doch daheim! lesen. In der Zwischenzeit wählte der schweizerische Souverän noch eine neue Legislative. Soviel zum Tagesgeschehen.
Der heutige Terrorismus hat sich selber perfektioniert. Er setzt Zeichen. Er stammt aus der Hoffnungslosigkeit und Alternativlosigkeit der gegenwärtigen Weltordnung. Das Selbstmordattentat ist der letzte bewusste Akt, den ein Individuum als Widerstand noch aufbringen kann. Weil Widerstand ist zwecklos.
Die heutigen Vereinigungen, die terrorisieren, inszenieren sich und ihre Taten als Spektakel, das von der Empörung der westlichen Zivilisation zehrt. Hier und da werden Geisel medienwirksam geköpft, Zivilisten massakriert und Minderheiten eliminiert. Die Aktivitäten werden vermarktet, auf Youtube und Facebook hochgeladen, wo dann Kommentatoren sich zerfleischen.
Wir nähren den Terrorismus nicht nur, indem wir unsere Ordnung und unsere Werte der Peripherie der westlichen Zivilisation aufzwängen, sondern auch, indem wir angemessen reagieren auf solche Ereignisse. Jede Berichterstattung bestätigt den Terrorismus, jede öffentliche Kondolenz stärkt den Terrorismus. Und jeder Luftangriff legitimiert den Terrorismus.
Was kann man also tun? Widerstand ist zwecklos – das wissen auch die Terroristen. Sie wissen, dass sie die Welt nicht mehr umdrehen können. Sie mögen zwar ein Paradies sich geschaffen haben, wo ganz gewiss keine westlichen Bodentruppen einmarschieren werden. Doch ihre Wirkung ist begrenzt, lokal eingeschränkt. Sie wissen, dass sie die Welt nicht verändern können. Aber der Terrorismus will allen beweisen, dass er handlungsfähig ist – trotz alldem.
Was uns bleibt, ist reine Demut. Wir müssen solche Ereignisse so gut als möglich ignorieren. Wir dürfen keinesfalls Terroristen hetzen, wir dürfen sie nicht weltweit verfolgen. Wir müssen uns aus dieser Gefangenschaft befreien. Wir strafen den Terrorismus mit Ignoranz, wir vergiften seinen Nährboden. Wir bleiben ruhig. Denn wir haben längst gewonnen, ob wir wollen oder nicht. Die westliche Zivilisation wird fortbestehen, der Kapitalismus und die Weltordnung sind alternativlos.
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Wieder reaktiviert
Die Ereignisse nötigen einen, Alt-Vergessenes zu reaktivieren. Ich will diese Hilfe im Internetz, die orientiert, aber auch desillusioniert, weiterhin offerieren. Gewiss reicht meine knappe Freizeit nicht, daher best effort.
Ich nutze diese Möglichkeit, zeitgleich die Technologie dieser Seite zu optimieren. Den Inhalt dieser Seite kann man nun bequem beliebten Netzwerken teilen. Ebenso kann man benachrichtigt werden, falls meine Kollegen oder ich neue Beiträge publizieren.
BTW: Ein Kommentar angesichts R. Abwesenheit zum Tagesgeschehen folgt. Der Weltgeist ruft Hess, Hess aber treibt business mit den locals.
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Währungskrise? – Wieder vergessen!
Die momentan noch als Hintergrundsrauschen wahrnehmbare Währungskrise wollte ich am Höhepunkt kommentieren. Leider habe ich diesen Höhepunkt verpasst. Nun verfault das Thema immer mehr. Doch das kommt mir entgegen.
Denn ich hätte nicht mehr verhindern können, dass ich mich ausgetobt hätte über Scheindiskussionen innerhalb des Spektakels. Ich verabscheue nämlich Sondersendungen, Sonderberichterstattungen und Sonderbeilagen. Sie alle verstärken bloss mein Gefühl, es sei surreal. Diese hypnotischen Wiederholungen und Beschwörungen betäuben einen fast.
Ich bin erleichtert, ist’s nun vorbei. Einige Nachzügler werden zwar noch einige Gedanken repetieren, damit ist’s aber auch wieder erledigt.
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Sehnsucht nach Geselligkeit
Man schimpft Menschen als Geschöpfe, die in Gruppen gerne sich verschwören. Ich selber befürworte Verschwörungen, Verbrüderungen. Allerdings habe ich dieses Bedürfnis in den letzten Jahren vernachlässigt.
Verursacht hat dies – nicht überraschend – eine feste Beziehung, die sich unter anderem auch durch einen gemeinsamen Haushalt definiert. Ein gemeinsamer Haushalt erfordert automatisch mehr gemeinsame Aufmerksamkeit. Nebenbeschäftigungen werden daher immer mehr ausgedünnt.
Geselligkeit ist nicht bloss durch alkoholische Eskapaden exponiert. Geselligkeit ist auch, wenn man bloss zusammen ist – ohne dass man verbal kommuniziert. Ich verspüre kein Bedürfnis, immer zu reden, damit geredet ist. Denn eine gewisse Tiefe beschweigt man lieber. Aufgeregtes Palavern stattdessen kann die Tiefe stören, ja bishin verunmöglichen.
Trotz meiner Verfehlungen sind wohl manche Menschen mir weiterhin wohlgesonnen. Ich habe nicht alle enttäuscht und verletzt oder brüskiert. Manche erlitten keinen Nachteil, bloss weil sie mich kennen. Das motiviert. Daher habe ich entschlossen, zukünftig mehr Geselligkeit anzustreben. Ich will nicht über Probleme oder Gefühle langweilen, ich will bloss irgendwie sein.
Einfach sein, ohne mich zu behaupten, ohne mich zu rechtfertigen – aber auch ohne in Alkohol mich zu flüchten. Mich zurückziehen und Geselligkeit, Aufmerksamkeit teilen.
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Gastautoren willkommen
Ich habe diesen Blog umgestaltet. Neu ist er als Mehrautoren-Blog konzipiert. Ich will damit eine Art Selbsthilfegruppe gründen.
Wer immer sich interessiert, anderen seine Erfahrungen mitzuteilen, kann sich registrieren. Ich werde dann die Berechtigung freischalten. Folgende Fragen sind jeweils zu stellen:
Wie werde ich glücklich?
Wie bewältige ich die Gegenwart
Wie kann ich eine bürgerliche Existenz regulieren und/oder begründen?
Zusätzlich kann und soll auch das Tagesgeschehen sinnig kommentiert werden.
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Bewegung macht frei
Nicht bloss Arbeit befreit, sondern auch Bewegung. Als ich meinem Stiefvater offenbarte, ich blockiere (wieder einmal) mein Leben, war er nicht erstaunt. Er attestierte mir zuwenig Bewegung. Und zuwenig Bewegung erwirke zuwenig Ausgeglichenheit. Und wer nicht ausgeglichen sei, so mein Stiefvater am Familientisch, werde niemals zufrieden und glücklich sein.
Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Vor knapp sechs Jahren startete mein abermaliges Experiment. Ich wollte herausfinden, wie lange man einen verschwenderischen, unachtsamen und verantwortungslosen Lebensstil kultivieren könne, ohne dabei entweder sich selber oder andere umbringen zu müssen. Dass keine Bewegung eingeplant war – rauchen, saufen und bumsen mal ausgenommen – versteht ja wohl jeder.
In der Retrospektive kann ich zwar anerkennen, dass mein Körper anscheinend für einen solchen Lebensstil konzipiert ist – aber dass ich damit kein anständiges und bürgerliches Leben regulieren kann. Denn wer verantwortungslos ist, verhält sich so auch gegenüber seinen Mitmenschen – manchmal selbst zu den Liebsten. Wer mit 200km/h auf eine Wand zurast, dabei noch triumphierend beschleunigt, muss sich nicht verwundern, wenn er schliesslich irgendwann verunfallt.
Während meiner Raserei witzelte ich über jene Angepassten, die zum “Ausgleich” sportlich sich betätigen mussten. Ich schwor, niemals so zu enden. Lieber wollte ich sterben. Mittlerweile habe ich den Mehrwert des Ausgleichs respektiert. Bewegung befreit. Ich gewinne tatsächlich Freude. Gewiss beschleicht einen das Gefühl, sich selber zu täuschen und zu manipulieren – aber das tut man ohnehin. Ich kann alle diese Aussagen nun nachempfinden, wenn Manager gestehen, ohne Sport würden sie “explodieren” oder dergleichen.
Ohne Rauchen, Saufen und Bumsen würde ich denn auch explodieren. Tabak, Alkohol und Sex sind genausogut ein Surrogat wie Joggen, Radfahren oder wie man das immer heisst. Sie ersetzen etwas – nämlich den Lebenssinn. Man kann zwar das eigene Leben mit Bedeutung aufladen, doch jeder einzelne Alltag zehrt an diesem raren Guthaben. Jeder Tag im Gleichschritt frisst Sinn und Zweck. Man leert sich kontinuierlich – bis man sich auflöst und komplett in der Monotonie aufhebt.
Ich kann mich selber nicht retten – stattdessen wähle ich meine Ersatzstoffe bewusster. Dieser Blog und die Bewegung sollen mich ausgleichen, das Rauchen werde ich mir nicht abgewöhnen. Alkohol und Sex werde ich disziplinieren.
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Wer seid ihr? – Ich will es wissen
Ich publiziere hier nun in lockerer Periodizität über meinen Konflikt. Ihr seid vermutlich ein auserwähltes Publikum. Damit ich mehr über euch wissen kann, wird dieser Blog komplett überwacht.
Gewisse Länder erfordern, dass man diese komplette Überwachung offenlegt. Ich will das hiermit tun. Ich setze Google Analytics ein, um euer Verhalten zu messen und auch langfristig zu protokollieren.
Dies zu euer Information.
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Ich überwache mich selber
Ich diszipliniere mich nicht bloss mental, sondern auch körperlich. Seit einigen Wochen trage ich einen sogenannten activity tracker an meinem rechten Armgelenk. Das Werkzeug zählt meine Schritte und prognostiziert daraufhin meinen Kalorierenverbrauch. Ebenso überwacht es meinen Schlaf.
Diese Statistik belegt, wann ich einschlafe und wann ich aufstehe und wann ich mich während der eigentlichen Schlafenszeit unruhig verhalte. Deutlich erkennt man auch den Wechsel zwischen dem Ferienende und dem Arbeitsbeginn. Die Schlafenszeit wurde kürzer und ist vorgeschobener.
Ein solches Werkzeug fasziniert, weil es die Körper kontrolliert – wie wir ihn sonst nicht kontrollieren könnten. Ich verwette einen Monatslohn, dass in frühestens fünf und spätestens in zehn Jahren die Krankenkassen einen (freiwilligen Zusatz-) Service offerieren, dass, wer mit einem solchen Werkzeug Aktivität beweist, 10% seiner Prämien einsparen darf.
Das Panoptikum ist teils bereits in Facebook verwirklicht. Nun greift es nach dem Körper. Gewiss ist es allen unbedenklich, getätigte Schritte zu überwachen. Doch irgendwann werden aus Schritte Denkmuster, aus Kalorien Nahrungsmittel – und spätestens dann muss uns das Thema wieder beschäftigt.
Bis es soweit ist, konsultiere ich mehrmals täglich noch meine Statistiken.