In der Manie folgt die Senke

Die dramatische Lebenswende entfesselt Kreativität und Potential, sie macht mich beweglicher und agiler. Sie befreit, wo ich mich gefangen fühlte. Nun endlich kann ich aufblühen und mich verwirklichen. Ich kann wieder mich exponieren. Die Lebenswende entfacht eine neue Manie, die sicherlich einige Monate andauern wird.

Ganz profane Lebensumstände werden mich bald dämpfen. Meine Entwicklungswellen wiederholen sich zyklisch. Der Periode potenter Schaffenskraft folgt eine weitere Episode vegetierender Ermattung. Die Zyklen haben sich verlängert. Die Intensität hat zugenommen. Dennoch bin ich gleichmütiger als bereits zuvor.

Dieser Blog widerspiegelt diese Entwicklungswellen wunderbar. Man liest mich himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt abwechselnd. Während der Phasen vegetierenden Ermattung schlummert dieser Blog im Nirvana. Derweil ich funktioniere. Und zwar durchaus mit Bravour. Ich verblende mich selber.

In der Manie entdecke ich meine rebellische und künstlerische Sehnsucht. In der Senke meine berufliche Produktivität. Beide Phasen wirken und stiften damit irgendeinen Wert. Beide Werte sind nachhaltig und entsprechen meiner Person. Das ist ja grosse Motiv dieses Blogs: der Seiltanz überm Abgrund zwischen bürgerlicher und antibürgerlicher Existenz.

Ich werde mich niemals entscheiden können. Ich werde beiden Existenzen mich zuwenden, auch wenn sie gleichzeitig sich widersprechen. Ich werde niemals ruhen. Ich tanze. Und das möchte ich akzeptieren und nicht ruinieren. Wenngleich ich damit meinem Umfeld schädige. So muss ich das Umfeld wechseln.